Mittwoch, 23. Dezember 2009

saarVV Buchstaben-Rallye beschert kurz vor Weihnachten neuen Fernseher!



Mit der neuen Citylight Plakat-Kampagne ließ sich Haag Marketing & Design für den saarVV und seine Kunden etwas Originelles einfallen. Schließlich steht Weihnachten vor der Tür! Das Adventsgewinnspiel bescherte dem glücklichen Gewinner Björn Langenfeld aus Saarbrücken einen hochwertigen Fernseher im Wert von 1.500 EUR.
Wer zwischen dem 8. und 21. Dezember an der saarVV Buchstaben-Rallye teilnahm, konnte mit einer guten Portion Glück einen Fernseher gewinnen und kann nun das diesjährige Weihnachtsprogramm bereits im funkelnagelneuen Heimkino verfolgen.

Die neue saarVV-Kampagne ging am 8. Dezember 2009 in Saarbrücken an den Start. Nachdem die Sonderwerbeform „verhüllte Citylight-Plakate“ im Sommer so erfolgreich Premiere gefeiert hat, wurde nun die Fortsetzung mit weihnachtlichen Motiven und einer begleitenden Buchstaben-Rallye inszeniert. Von den 210 klassischen Citylight-Plakaten, die bis zum 21. Dezember die verglasten Werbevitrinen in der Saarbrücker Innenstadt schmückten, wurden fünf ausgewählte Plakatständer mit riesigen, weihnachtlichen Shoppingtüten aus bedruckter PVC-Plane verhüllt.

Die originelle Werbeform „Riesenshoppingtüten“ wurde mit der saarVV Buchstaben-Rallye und einer attraktiven Gewinnmöglichkeit verknüpft. Die Rallye wurde von RADIO SALÜ durch Promotion und eine online-Gewinnspielabwicklung unterstützt, der Saturn-Markt Saarbrücken stellte freundlicherweise den Gewinn – einen Fernseher im Wert von 1.500 Euro – zur Verfügung. Die Aufgabe der Teilnehmer bestand darin, aus den fünf Buchstaben, die auf den Riesenshoppingtüten versteckt waren, das Lösungswort richtig zusammenzusetzen. Der glückliche Gewinner, der auch das richtige Lösungswort fand, ist der 29-jährige Björn Langenfeld aus Saarbrücken. Über dieses verfrühte Weihnachtsgeschenk freute er sich riesig.

Foto: Peter Gentes, Marketingleiter saarVV, Björn Langenfeld und Judith Heck, Projektleiterin Haag Marketing & Design

Montag, 23. November 2009

Haag im Magazin "Eurosaar"

Endlich wurde auch mal in einem der saarländisch relevanten Magazinen ausführlich über die Werbeagentur Haag in Saarbrücken berichtet. Das erfreuliche dabei: Gleich mehrfach ist die Agentur auch mit aktuellen Kreationen für ihre Kunden vertreten. Wir bewegen Wirtschaft.

Na dann viel Spaß beim Eurosaarlesen...









Dienstag, 13. Oktober 2009

Haag goes Outdoor


Erst unter dem Anspruch der Wissenschaft, dann zu Wasser und schließlich in luftiger Höhe fand unser Kick-off zur Personalentwicklung statt.

Der erste Tag fand zur Einstimmung im Dynamikum Pirmasens mit zahlreichen physikalischen Überraschungen und experimentellen Versuchaufbauten statt. Noch nie war es so spannend und unterhaltsam, Zugang zu den elementaren Gesetzmäßigkeiten zu bekommen, die unser Leben und die ganze Welt bestimmen.

Das Haag-Team war begeistert und jeder probierte und experimentierte aus Herzenslust – große Kinder spielen eben auch gerne!

Der Abend war dann elsässischen Spezialitäten in lockerer Runde gewidmet, schließlich musste man sich von dem ersten anstrengenden Tag erholen bzw. auf den kommenden Tag vorbereiten, denn zu diesem Zeitpunkt wusste noch keiner so genau was einen noch erwarten würde.

Der Team-Building-Tag war der Kick-off für eine Reihe zahlreicher weiterer Seminare. Und die ersten widrigen Umstände, die es zu bezwingen galt, waren Natur und Wetter. Mit heftigen Güssen bis zu strömendem Regen wurden wir konfrontiert, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Im Gegenteil, da konnte auch der ein oder andere entspannt baden gehen bei den ersten Aufgaben in Sachen Paddeln.

Aufgabe war es, alle Teammitglieder in kürzester Zeit in einem kleinen Paddelboot über den See auf einen Steg und dann auch wieder zurück an Land zu bringen. Manch einer zeigte dabei so selbstlosen Einsatz und ging baden. Der Spaßfaktor war auf jeden Fall garantiert und im Team entwickelte man ungeahnte Stärke, Kraft und Durchsetzungsvermögen.

Weitere Aufgaben an Land hieß es dann noch zu bewältigen – überall standen der Teamgedanke und das gemeinsame Lösen von teils wirklich schwierigen und kniffeligen Aufgaben im Mittelpunkt. Wir waren oftmals wirklich verblüfft was man „zusammen“ alles erreichen kann.


Mittags gab es dann Stärkung vom leckeren kalt-warmen Buffet und eine kleine Verschnaufpause bis dann das Highlight des Tages kam. Nach einer kleinen Wanderung erreichten wir die Burg Löwenstein – eine in wunderschöner Natur gelegene Burgruine, die nur so zum klettern und abseilen einlud. Gesichert durch unsere professionellen und vertrauenswürdigen Trainer konnten wir an den senkrechten Burgmauern fast 30 Meter hinab klettern.

Hier machte nun jeder seine eigenen Erfahrungen, musste mehr oder weniger mit sich kämpfen, Ängste überwinden und all seinen Mut zusammen nehmen um diese Aufgabe zu bewältigen. Ein persönliches Erlebnis an das man sich bestimmt noch oft zurück erinnern wird.

Die wunderschöne Landschaft und Natur der Nord-Vogesen und die am späten Nachmittag immer wieder herausblitzende Sonne, trugen neben der super Stimmung im Team einfach zu einem perfekten Tag bei. Da konnte der Regen auch nix dran rütteln!

Am Abend ging es dann wieder Richtung Heimat – müde und durchnässt vom letzten Regenschauer, aber absolut glücklich und zufrieden und vor allem gewappnet mit neuen Erfahrungen, Erkenntnissen und mit viel Selbstvertrauen kamen wir gegen 20 Uhr wieder in der Agentur in Saarbrücken an.

Haag goes Outdoor – Haag goes together !

Mehr Bilder auf Flickr

Donnerstag, 24. September 2009

Gipfel erreichen - Grenzen überwinden

Marc Schäfer und Ralf Schmitt ganz auf der Höhe



Als Creative Director und Geschäftsführer einer Kreativagentur sieht man sich täglich neuen Herausforderungen gegenüber. Manchmal ist eine herausragende Kreation gefragt. Ein anderes Mal muss man einen langen Atem und Ausdauer zeigen.

Aber bei diesem Trip stellten sich Marc Schäfer und Ralf Schmitt ganz neuen Aufgaben und Zielsetzungen. Geplant war eine Klettertour im Rosengarten in den Dolomiten. Beim Aufstieg auf über 2.000 m wurde schon die erste Grenze dieser Tour überschritten. Die Baumgrenze. Es sollte nicht die letzte Grenzerfahrung bleiben.

Nach einem Schneeeinbruch am Folgetag wurde flexibel reagiert und abgestiegen. Die italienisch-österreichische Grenze passierend waren Innsbruck, Stubaital, Sellrein und Karwendel die nächsten Betätigungsfelder kreativer Kletterpartien.

An einer echten Nordwand, am Elfer in den Stubaier Alpen, wurde mit der ersten Mutprobe auch unsere bisherige psychische Grenze überschritten. Was uns als Änfänger-Klettersteig von unserem Bergführer schmackhaft gemacht wurde, entpuppte sich als kleine Herausforderung mit Schwierigkeit C-D und senkrechten Aufstiegen und einem engen Kamin, den es zu erklimmen galt. Mit Überraschungen welcher Art sollten wir nun auch gut zurecht kommen.

Auf langen Steigen wie dem Innsbrucksteig mit mehreren kleinen Gipfeln auf dem luftigen Kamm der Nordkette über den Dächern von Innsbruck und 7 Stunden Dauer oder bei der sportlichen Herausforderung - dem knackigen Kaiser Max Klettersteig, konnten wir auch unsere physischen Grenzen ausgiebig testen. Aber Ausdauer haben wir schon immer bewiesen. Da macht uns keiner etwas vor.




Gemeinsam und jeder für sich, haben wir letztlich alle unsere Aufgaben gelöst. In den Bergen oder im Marketing - wer sich Ziele setzt ist gut beraten, wenn er diese so wählt, dass er sie erreichen kann. Auch wenn er dabei vielleicht seine bisherigen Grenzen überwinden muss.

Dienstag, 2. Juni 2009

Fragen an das Marketing

Ist die Krise noch zu retten?

Die Frage „Sollen wir in der Krise aktuell überhaupt Werbung machen? Bringt uns das was?“ wurde und wird in den letzten Monaten sicher sehr häufig in den Unternehmen gestellt. Gleich daran anschließend könnte der CEO seinen Marketingleiter gefragt haben „Wieviel können wir im Marketingetat einsparen?“. Wenn er nicht sogar sowieso schon eine Zielvorgabe vorgegeben hatte.



Warum jetzt Etats gekürzt werden? Weil es einfach ist, im Jahresplan die Beträge selbst bis zu 50% zu kürzen. Und weil es kurzfristig ergebniswirksam ist. Das hat einen gewissen Charme. Aber eigentlich ist das Marketing ja nicht das Problem, sondern die Entwicklungen am (Finanz)Markt. Und der Markt besteht – wenn auch stark verändert – weiter.

Der Kunde sucht seine für ihn vorteilhaften Produkte. Und auch der Wettbewerber will in der Krise bestehen. Dieser hat dann gute Karten, wenn er in einer Rezession seine Marketing-Chance sucht, um sich zu relativ günstigen Kosten mehr Marktanteile oder Imagevorteile beim Kunden zu verschaffen. Das gelingt ihm dann, wenn seine Konkurrenten ihre Marketingaktivitäten in der Krise verringert haben.
Daher sind die Fragestellungen nach Werbung und Etats berechtigt, allerdings zu allgemein formuliert. Und die pauschale Antwort „Jetzt erst recht!“ hat zwar den Charme des Optimismus, beantwortet aber auch nicht die Frage nach dem „Was“ und „wieviel davon“.

Auch in der Krise: Klare Zielsetzungen, Kontinuität und Flexibilität

Die richtige Antwort zu finden ist zugegebenermaßen für jedes Unternehmen eine Herausforderung. Denn sie bedarf einer differenzierteren Fragestellung in einer außergewöhnlichen Situation, die von Unsicherheit und unvollkommenen Informationen geprägt ist. Aber was bisher galt sollte auch jetzt gelten: Das Unternehmen in der Krise hat sich über seine Zielsetzungen klar zu sein. Kontinuität zu bewahren und nicht alles über Bord zu werfen, ist sicher grundsätzlich richtig. Aber Dinge zu überdenken, Mitarbeiter besser einzusetzen, Produkte ständig zu verbessern oder neu zu entwickeln, Prozesse zu optimieren sind mehr denn je gefragt. Sind der Vertrieb oder die Kundenbetreuung nicht klar aufgestellt, können Sie sich die Werbeausgaben sparen.

Im nächsten Schritt gilt es – soweit möglich – zu bestimmen, ob die geplanten Mittel zur Zielerreichung auf fruchtbaren Boden treffen werden. Ist das aktuell weniger der Fall, kann daraus dann auch ein reduzierter Etat entstehen. Aber umgekehrt sollten sich die Zielsetzungen nicht am reduzierten Etat ausrichten. Bei zurückhaltenden Kunden sollte die Rechtfertigung für einen Kauf mitgeliefert werden. Flexibilität und Agilität im Verkauf müssen neue Kaufanlässe schaffen.

Das Konsumklima der Verbraucher in Deutschland ist weiterhin konstant wenn auch auf niedrigem Niveau, die deutsche Wirtschaft erlebt allerdings heftige Einbrüche. Im B2B-Geschäft riss der Auftragseingang gleich zu Krisenbeginn ab und bedroht ganze Wirtschaftszweige. Es ist, wie mir ein Kunde sagte, als hätte jemand auf die große „Pause-Taste“ gedrückt. Wer jetzt allerdings den Strom abschaltet – also keine (Werbe)aktivitäten mehr am Markt betreibt – hat schlechte Karten wenn der Kunde wieder die „Start-Taste“ betätigt. Dann aber beim Mitbewerber, weil dieser sich besser im Kopf des Verbrauchers verankert hat oder flexibler auf die geänderten Markterfordernisse reagiert hat.

Szenarien entwickeln

Die Krise kommt beim privaten Endverbraucher möglicherweise zeitversetzt an. Und zwar dann, wenn nach den Sommerferien und nach Wahlterminen die Unternehmen in Deutschland statt Kurzarbeit klare Schnitte beim Personal vornehmen oder Arbeitnehmer mehr Zugeständnisse beim Lohn machen müssen. Zum Beispiel weil sich die Auftragslagen in den Betrieben zum Jahresende nicht nachhaltig verbessert haben.

Auf diese Szenarien gilt es sich einzustellen. Wer sich jetzt schon starken Preisanpassungen hingibt, dem fehlt später jeglicher Handlungsspielraum falls das Konsumklima sich verschlechtert und Kunden auf günstigere Angebote (Down Trading) umsteigen müssen. Bei den Preisen ist eine Teuerungsrate von 0,0 % und damit die Schwelle zur Deflation erreicht. Steigt die Arbeitslosigkeit oder werden weiter sinkende Preise erwartet, führt das wiederum zum Verschieben von Käufen.
Wer neue Produkte (Variationen, Line Extensions) vorbereitet und die kompetenten Mitarbeiter fördert hat die besten Voraussetzungen geschaffen, wenn der Markt wieder positiver reagiert.

Messbare und ergebnisorientierte Marketingmaßahmen sind gefragt

Ein Trend zu eher direkt messbaren und eher absatzorientierten Marketingmaßnahmen ist schon zu erkennen. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) meldet für das erste Quartal in 2009 ein Plus von 11,9% der Online-Werbung im Vergleich zum Vorjahr.

Die Formen klassischer Werbung in TV, Print oder Funk haben sich nur wenig verändert. Dagegen haben die Onlineanbieter aus vergangenen Fehlern gelernt und sich mit Blick auf die Bedürfnisse und die Webaktivitäten ihrer Nutzer weiterentwickelt.
Ein Trend sicherlich ist längst das Thema Bewegt-Bild-Kommunikation im Internet. Im vergangenen Jahr ist der Einsatz von Video-Werbemitteln um rund 236 Prozent angestiegen. Immer neue Werbeformen lassen diesen Werbekuchen weiter wachsen und immer neue Internet-angebote buhlen um Anteile in den Marketingetats.

Diese Entwicklung allerdings ist nicht nur der Krise zuzuschreiben sondern einer Umverteilung, die sich seit Jahren darstellt und dem ständigen Prozess der Effizienzsteigerung der Marketingausgaben gerecht wird. Aber eine Adwords-Anzeige alleine macht noch keine Kampagne. Online braucht immer auch eine klassische Komponente. Die Spielfelder Social Media oder Mobile Marketing sind verlockend, aber auch noch wenig erkundet und damit sicher risikoreicher.

Below-the-Line Maßnahmen, vertriebsorientierte Werbung und Direktmarketing sind auch unter Kostendruck in Krisenzeiten erfolgversprechende Instrumente. Auch eine gelungene PR-Aktion kann relativ günstig und schnell Wirkung zeigen. Weiterer Vorteil: PR ist glaubwürdig und in Zeiten der Verunsicherung besonders angebracht. Vielleicht sind vertrauensbildende Maßnahmen überhaupt ein Schlüsselthema. Auch die Kundenbindung und Ausschöpfung der Potentiale bestehender Kundenverbindungen lassen größere Erfolge vermuten als die alleinige Neukundensuche.

Wer Marketingausgaben senkt, sollte dabei auf Qualität und Kreativität seiner Werbung achten. Mit innovativen Ideen kann man gerade auch in Krisenzeiten etwas bewegen. Positive und überraschende Ideen fallen in auch in gedrückter Stimmung mehr auf.
Und wenn es um innovative Ideen, effiziente Maßnahmen und vernetztes Marketing geht, sind Sie bei uns auch in der Krise an der richtigen Adresse.

Ralf Schmitt, Geschäftsführer Haag Marketing & Design
www.haag-marketing.de

Donnerstag, 28. Mai 2009

Offline vs. Online

Messe IMEX in Frankfurt verzeichnet Rekordbeteiligung.



Wie die IMEX-Pressemeldung verkündet haben mehr als 3.700 geladene Einkäufer sowie über 5.100 weitere Gäste während der vergangenen drei Tage die IMEX in Halle 8 der Messe Frankfurt besucht – insgesamt fast 9.000 Besucher. Auch die Anzahl der vertretenen Länder brach die bisherigen Rekorde: Die 3.500 Unternehmen, die sich auf der Messe präsentierten, kamen in diesem Jahr aus 157 Ländern.

Wir waren mit unserem Kunden Congress Centrum Saar vor Ort. Eine sehr beeindruckende Messe mit einem gigantischen Deutschlandstand. Aber auch mit Ständen aus der ganzen Welt: China, Brasilien, Indien. Natürlich auch Spanien, Italien usw.

Das Spannende: hier findet Marketing noch offline statt. Zum Anfassen, mitnehmen, fühlen, schmecken.
Bei all den Online-Trends auch mal wieder eine schöne Erfahrung. Allerdings auch ein immenser aufwand für 9000 Menschen. Die Frage ist auch die Zahl und die Qualität der Kontakte, die dort erreicht werden können. Anscheinend ist die Erwartungshaltung bei den Ausstellern und Besuchern entsprechend hoch, wenn eine "Rekordbeteiligung" verkündet wurde. Ob diese erfüllt werden konnten, wird die intensive Nachbearbeitung aber nur in Teilen sichtbar machen können.

Freitag, 22. Mai 2009

Neulich an der Autobahntanke



Marketing am Limit – Produkte nach Wegfall der Verpackungsordnung


Schneller als gedacht und kreativer als vermutet greift die Nahrungsmittelindustrie die Möglichkeiten nach Wegfall der Verpackungsordnung auf. Der Tankstellenpächter macht sich an der Kasse Luft und uns auf die neuen Errungenschaften aus dem Schokoriegelregal aufmerksam. Objekt des Ärgernisses ist ein 2er-Riegel Balisto – der Klassiker in orange. Wir haben drei Packungen gegriffen. Eine davon ist noch aus der alten Lieferung sagt uns der Pächter. Nur wo ist der Unterschied? Allein genaues Hinschauen hilft weiter. Die alte Packung hat 41 g Inhalt. Die neue nur noch 37 g. Na was machen schon 4 Gramm? Nun, das sind 10% versteckte Preiserhöhung. Der Einkaufspreis hat sich für den Pächter der Autobahnraststätte nicht geändert. Für uns somit der VK auch nicht.


Eigentlich ist der Balistoriegel nicht das typische Beispiel für die neuesten Symptome der neuen EU-Regelung. Künftig können die Hersteller – außer bei einigen Weinsorten und Spirituosen – frei wählen, in welchen Packungsgrößen sie die entsprechenden Produkte herstellen und anbieten. Am 11. April 2009 trat eine Änderung der Fertigpackungsverordnung in Kraft. Diese legte bisher für diverse Grundnahrungsmittel fest, in welchen Packungsgrößen diese verkauft werden dürfen. So konnte beispielsweise Schokolade, sofern die Packung mehr als 85 Gramm wiegt, nur in Mengen zu 100, 125, 150, 200, 250, 300 oder 400 Gramm verkauft werden. Auch für Mineralwasser, Zucker, Kakao, Limonaden, Fruchtsäfte, Bier, Wein, Spirituosen oder Milch gab es bisher entsprechende Verordnungen. Und diese fallen nun im Rahmen einer Liberalisierung in der gesamten Europäischen Union weitgehend weg.

Die Lebensmittelhersteller müssen sich nicht mehr an die bisher geltenden Verpackungsstandards für Grundnahrungsmittel halten. Diese Richtlinie wird in Deutschland in der sogenannten Verpackungsverordnung umgesetzt.

Nach Meinung der Industrie sind flexible Mengen ein unverzichtbares Marketinginstrument. Die Hersteller müssten sich mit kreativen Verpackungen auf einem umkämpften Markt von der Konkurrenz absetzen. Dies sei ein Stück mehr Freiheit für die Verbraucher? Auch bei unserem Balisto? Verlangt der Kunde nun 4 Gramm weniger, weil er die zwei Riegelchen sonst nicht ganz packt?

Hier geht es nicht um Produktmarketing sondern viel mehr um Preismarketing. Die Anbieter wollen besonders niedrige Schwellenpreisen beibehalten. Um das zu erreichen, müssen die Mengen kleiner werden. Weniger drin, gleicher Preis – diese Masche war bisher schon an der Tagesordnung bei Produkten wie Marmelade, Putzmitteln oder Kosmetik, für die vorher schon keine Vorgaben mehr bestanden.

Und nun kommen die Standardgrößen für Milch, Mehl, Kaffee, Zucke usw. in Wanken. Die 95-Gramm-Tafel ist nun erlaubt. Oder die 850 ml Milchpackung. "Der Handel will anbieten, was die Kunden wünschen und nicht das, was sich Bürokraten irgendwann mal ausgedacht haben", so Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels. "Es besteht Bedarf an kleineren Einheiten." Wie bei unserem Balisto?

"Verpackungen, die die Verbraucher irreführen, sind weiter verboten" argumentierte eine Sprecherin des Bundesverbraucherministeriums.
„Institut für Konsum- und Verhaltensforschung“ heißt der Lehrstuhl für Marketing an der Universität des Saarlandes. Genau darum geht es, um Verhalten, das üblicherweise sehr gewohnheitsmäßig insbesondere bei Grundnahrungsmitteln abläuft. Oder eben spontan wie bei unserem Balisto. Und mit diesem Verhalten wird gespielt, wenn die bei Verbrauchern gespeicherten Verpackungsgrößen äußerlich kaum verändert, aber die Füllmengen verringert werden.
Mit der Freigabe der Füllmengen können die Hersteller nun ihrer Fantasie freien Lauf lassen. 37 Gramm oder doch lieber 41 Gramm?

Montag, 4. Mai 2009

Diplomparcours 2009.

Diplomiertes Kommunikationsdesign im KuBa.



Da waren beispielsweise eine Orchidee auf Bewerbungstour filmisch zu bewundern oder Illustrationen zum Prozess der Nahrungsaufnahme bis zur –verwertung zu sehen. Neues war zu entdecken. Wussten Sie z.B., dass in der Leber eine Waschmaschine steht? Scherz beiseite. Die ausgestellten Diplomarbeiten der HBK Kommunikationsdesigner im KuBa (Kulturzentrum am Eurobahnhof) waren eine Erkundung wert. Die Themen waren sehr frei gewählt und auch entsprechend kreativ umgesetzt. Die Arbeit „Fake“ von Johannes Stoll inszenierte die Kunst der Täuschung, wenn nicht existierende Künstler durch Bildmontage zu virtuellem Leben erweckt werden. Die Arbeit von Paul Goletzko stellte die Frage „Was steckt eigentlich hinter Designwettbewerben“? Mark Kraemer inszenierte eine Modelabel in der Metalszene. Beeindruckend die Arbeit „Fairness“ von Anja Braun, die multimedial Fehlverhalten gegenüber Menschen inszenierte. Mal in als typographische, symbolhafte Inszenierung in Bild und Ton. Mal als Installation im Raum. Gratulation und viel Glück den Diplomanden.

RS

Kampagne der Woche.

Die aktuelle Bild Plakatkampagne.

Im Straßenbild sind jetzt die neuen Kampagnenmotive der BILD zu entdecken. Meist eindeutig zweideutig witzige Aussagen von Promis promoten die Boulevard-Zeitung. Herr Lindenberg zeichnete dazu sein Motiv i.S. von "dahinter steckt immer ein kluger Hut". Schauspieler T. Schweiger inszenierte ein "Erpresserplakat" und Bill von Tokio Hotel sagt "Wenn ich wissen will, was Tom gestern Nacht gemacht hat, gehe ich auf bild.de". Die Kampagne ist gut gemacht, hat ein Augenzwinkern zwischen den Zeilen und spielt bewusst mit dem boulevardesken Image der Kaufzeitung. So weit so gut.



Der Moderator Kerner wirbt auch für die BILD. Mit der Aussage "Es heißt: Bild dir deine Meinung. Manchmal wäre mir mehr Bildung und etwas weniger Meinung lieber."

Na, das ist mal eine gelungene Medien-Offensive. Da geben sich intellektuell anspruchsvolle Medienkritiker zum Wechsel von Herrn K. zu Sat1 alle Mühe, der breiten Öffentlichkeit die Augen zu öffnen und ihr klar zu machen, dass dieser beim bisherigen Sender eh‘ nicht die "Speerspitze des kritischen Journalismus bildet". Und dass Meinungen in seiner Sendung nun wirklich nicht gefragt sind. Zuletzt kritisch diskutiert in Bezug auf eine Sendung zum Thema Vorsorgeuntersuchung.

Und dann dieser plakative Schachzug. Schwarz auf weiß. Noch dazu handschriftlich bundesweit auf Plakaten. Lieber weniger Meinung. Damit wäre auch Kritikern der Wind aus den Segeln genommen. Wozu also weiter aufregen über die etlichen „Meinungsfreizonen“? Über Themen, die kommentarlos wegmoderiert werden? Damit wäre doch alles geklärt.

RS

Mittwoch, 29. April 2009

Bittere Trauben



Der neue SR-Tatort
Cine Star am 22. April 2009


Wir waren schon mal zur Vorpremiere im Cine Star, um uns den neuen SR-Tatort anzuschauen. (Vielen Dank nochmals an den WFS und die SR Kommunikation für die Einladung.)

In der Kritik nach der Ausstrahlung am 27.4. kam der Tatort nicht so gut weg, was so nicht ganz angemessen war. Der neue SR-Tatort hat sich entwickelt und das in die richtige nämlich saarländische Richtung. Der alte Ansatz des radfahrenden Kommissars mit Baguette unterm Arm zu Akkordeonklängen transportierte ein verklärtes Saarlandbild, mit dem sich nur schwerlich zu identifizieren war.

Der neue Tatort hat eine moderne Optik. Aufnahmetechnisch war er sehr ansprechend und hat die Story gut bebildert. Über die Saarlandbilder konnte man auch nicht meckern. Auch das Thema "Wein" war prima gewählt. Letztlich fehlte der richtige Spannungsbogen und der plötzliche Psycho-Auftritt der Rachegöttin kam doch allzu unvermittelt.

Montag, 6. April 2009

Das Bild hat Recht(e). Und wie.

Bildrecherche Go & NoGo
31. März in Frankfurt am Main. Ein Training mit Alexander Karst (Die Bildbeschaffer).



Ich hätte Ihnen ja gerne mal mein Büro gezeigt. Aber nach den Informationen aus dem aktuellen Seminar mit den Bildbeschaffern in Frankfurt und so einigen Entwicklungen am Bildermarkt müssen Sie leider auf Kleinigkeiten verzichten.

Schon das klassische Bild „Vorstand sitzt am Schreibtisch“ wird da schwierig. Vielleicht sitzt er ja auf einem Stuhl mit Markenrechten und weiß gar nichts davon bzw. die Abteilung Investor Relations darf dieses Objekt nicht bildlich im Jahresbericht oder Web verwenden.

So ähnlich geschehen bei einem Staubsauger-Hersteller, der ein Wohnambiente incl. Barcelona Chair (Kennen Sie bestimmt. Das Designstück von Mies van der Rohe aus dem Jahr 1929. Übrigens nicht bei italienischen Onlineversendern kaufen. Wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine illegale Kopie sein.) auf der Verpackung mit abbildete. Ergebnis: Der Rechteinhaber klagte erfolgreich. Man einigte sich. Künftig ist der Sessel aber nicht mehr auf der Verpackung des Billigsaugers zu sehen.

Meine Schreibtischlampe können Sie leider auch nicht sehen. Sie ist von Artemide. Auch so eine sicherlich geschützte Designermarke.

Ganz zu schweigen von den Bildern an der Wand. Das „Bild im Bild“ ist so ein Klassiker. Auch da sind die Urheberrechte z.B. des Malers zu klären, wenn dieses „Bild im Bild“ eine gewisse Relevanz im dargestellten Motiv hat. Das iPhone von Herrn Braun haben wir sicherheitshalber auch weggelassen. Das MacBook Pro sowieso. Meine Espresso-Tasse auch. Sideboard. Stift.

Die Persönlichkeitsrechte sind bei allen möglichen Bilder mit eine der wichtigsten zu klärenden Fragen. (Herr Braun war so freundlich der Veröffentlichung zuzustimmen.) Wissen Sie aber ob immer alle Rechte des Models vorliegen, wenn Sie Bilder bei einem Microstock kaufen? Herr Karst klärte über die inzwischen schon erstaunliche Palette an Rechtemodellen auf. Angefangen beim lizenzpflichtigen Bild (RM) bis zum privaten Bild auf Flickr & Co. Dort die Rechte für eine Kampagne zu klären kann zum Spießrutenlauf ausarten.

Weitere Themen waren das Panoramarecht, Hausrecht oder Darstellungen des Mitbewerbers. Spannend wurde es auch beim Thema Plagiat. Beim nachgestellten Foto – vielleicht weil die Lizenz zu teuer war – wird es schon haarig. Eher also ein NoGo.

Fazit: Ein wichtiges Thema, das manchmal schwarz und weiß ist. Aber auf jeden Fall auch viele Grauwerte zeigt.

Freitag, 30. Januar 2009

Ins Gehirn geschaut - warum Kunden kaufen

Der IHK Neunkirchen und dem Verkehrs- und Gewerbeverein Illingen war es gelungen mit Dr. Häusel, Vorstand der Nymphenburg-Gruppe, einen international renommierten Redner in die Illipse zu locken. Mehrere hundert Zuhörer, vielleicht in der Größenordnung etwas zu überdimensioniert, fanden den Weg in die Veranstaltungs-Location.


Zentrale Aussage des von Dr. Häusel mit ausreichend Wortwitz vermittelten Themas war, dass nicht nur eine überschaubare Anzahl an manipulierbaren Knöpfen in unserem Gehirn die Kaufentscheidung beeinflusst, sondern einige hundert. Doch aktiviert man das Gehirn an den entscheidenden Stellen, so gelingt es, die Wahrscheinlichkeit einer Kaufentscheidung zu erhöhen.

Ausschlaggebend im Gehirn sind dafür diejenigen Bereiche, die für die drei Hauptkriterien Stimulanz, Dominanz und Balance zuständig sind. Fallen unter letzteres eher Dinge wie Versicherungen, Grundnahrungsmittel etc. so ist traditionell der Bereich Dominanz u.a. durch Kaufentscheidungen hinsichtlich Automobile und Statussymbolen geprägt. Wenig überraschend, dass dieser Bereich ausgerechnet beim männlichen Geschlecht dominiert. Frauen bewegen sich eher in den Bereichen Stimulanz/Balance. Beiden Geschlechtern ähnlich ist im Altersverlauf die Bewegung in Richtung Balance.

Am Ende des Vortrags blieben keine Fragen mehr offen. Ob daraus gefolgert werden darf, dass sich im Landkreis Neunkirchen die Kundenansprache nun grundsätzlich ändern wird, bleibt allerdings fraglich.

Wir bedanken uns bei der Gruppe Nymphenburg für die freundlicherweise zur Verfügung gestellten Folien. Alle Folien unterliegen dem Copyright der Gruppe Nymphenburg AG.

Donnerstag, 29. Januar 2009

Fotoshooting bei Haag




Heute wurde unsere Agentur zum Studio umfunktioniert. Lauter auffallend gut gekleidete Menschen begegneten mir allenthalben. Na, was Frau und Mann nicht alles tun, um gut auszuschauen. Das fängt bei den Klamotten an und hört der Frisur und der Selbstbräunungscreme auf.

Wie werde ich ein Netzwerk-Hub?

Oder: Die 11 größten Irrtürmer beim Networking

Thorsten Hahn bei der Auftaktveranstaltung des Arbeitkreis Wirtschaft in Saarlouis (26. Januar)



Angekündigt wurden die 99 größten Irrtürmer beim Networking. Präsentiert wurden dann aber nur 11 davon. Wohl die wichtigsten. Die Übrigen sind bald in dem neuen Buch von Herrn Hahn zu lesen. Das er dann auch mehrfach erwähnt hatte. Genauso wie seine langjährige Erfahrung im Vertrieb und seine jetzige Firma, die sehr erfolgreich in diesem Bereich arbeitet.

Die über 150 Besucher waren beeindruckt von diesem lebenden "Netzwerk-Hub", der über rund 27.000 bestätigte Kontakte auf der Plattform "Xing" verfügt. "Kann man so viele Menschen kennen und deren Kontakt pflegen" war die spontane Reaktion in den Reihen. Doch mit diesem Irrturm, jeden Netzwerk-Kontakt pflegen oder gar persönlich kennen lernen zu müssen, räumte Herr Hahn sogleich auf. Studien zufolge sind es diese lockeren Kontakte, die im Laufe der Netzbildung später vielleicht mal einen entscheidenden Beitrag zu einem Erfolg, einer Empfehlung etc. leisten können.

Wie man soweit kommt? "Bedingungslos networken" war z.B. die Antwort. Ohne die Erwartung einer Gegenleistung - auch so ein Irrturm. Das Netz spielt es dem "Geber" irgendwann zurück. Wenn nicht, sollte man das Netzwerk für sich bilanzieren und gegebenenfalls verlassen.

Anderseits lehrte Herr Hahn die interessierten Zuhörer mit Irrturm Nummer 3 - oder war es die Nummer 4 - wie folgt: "Networking ist ungleich Akquise". Und: "Beleidigen Sie nicht die Intelligenz Ihrer Zuhörer Ihres Vortrages damit, dass Sie ständig wiederholen auch noch dies oder jenes verkaufen zu wollen". Akquise während des Networkings führe exponentiell zum Misserfolg. Fünfzig Prozent Akquise sind schon Null Prozent Erfolg.

"Wie war das nochmal mit Ihrem Buch Herr Hahn?"

Lieber Querschnitt als Durchschnitt



Boris Grundl bei der Auftaktveranstaltung des Marketing-Clubs Saar (20. Januar)

Ganz schön starker Tobak, den Boris Grundl da abgelassen hat. Spätestens nach seiner Aussage "Lieber Querschnitt als Durchschnitt" war den Zuhörern anzumerken, dass sie sehr wohl beeindruckt waren von diesem Mann. Sehr bewundernswert seine Energie und sein Selbstvertrauen, sich wieder am eigenen Schopf rauszuziehen. Seine Zuhörer hatte er gefesselt. Auch wenn seine Inhalte und Anekdoten sich nicht immer komplett zusammenfügen ließen - nun, da hatte er ja auch noch Bücher im Gepäck, die das sicher ausführlicher erklären können.

Vielfach waren es auch keine gänzlich neuen Erkenntnisse, die da präsentiert wurden. Aber den Spiegel ließen sich die anwesenden "ehrgeizigen" Zuhörern gerne vorhalten. Wenn er beispielsweise erklärt, wie nahe sich Ehrgeiz und Ego stehen. Und wo das Ego einer Führungsperson dem "Fördern von Menschen" im Wege steht. Wenig aufregend bestätigt wurde das unternehmerische Denken in seiner Aussage "Wirkung ist Arbeit". Eindeutig, aber dadurch nicht unbedingt einfacher in der Umsetzung die These "Führung = Emotion".

Natürlich wurde auch später diskutiert, inwiefern Grundls Erfolg gerade erst durch seinen Schickssalschlag und die damit verbundene Querschnittslähmung erklärbar sei. Sicher aber hat er einen erheblichen Glaubwürdigkeitsvorsprung vor einer Vielzahl anderer Transormations- oder Führungstil-Beratern. Wenn Grundl erklärt, Personen und Situationen die eigene Bedeutung durch eigene Interpretation zu geben, dann ist er nah dran an den Aussagen des Benediktinermönchs Anselm Grün.



Aber es hat sicher nur Wenigen etwas ausgemacht, gut eineinhalb Stunden dem Vortrag zu folgen. Schließlich warteten ganze 27 Wärmeschalen des Caterings in der Mercedes Benz Niederlassung darauf, erstürmt zu werden. Eine ganz schön großzügige Geste der Gastgeberin Jutta Hofmeister, Geschäftsführerin der Niederlassung. Bedenkt man doch die aktuellen Auswirkungen der Finanzkrise auf die stark in Mitleidenschaft gezogene deutsche Autoindustrie.

Sind wir nicht alle ein bisschen LOHAS?

Oder: Es gibt keine Ökos mehr.

Ist das nun das neue Zauberwort im Marketing, das alle Verantwortliche verzücken kann? Das entgegen dem Selbstverständnis der Trendfoschung nicht wieder einem neuen Trend weicht? Ein Thema, das durch die aktuelle Finanzkrise erst Recht seine globale Bedeutung erlangt? Seit 10 Jahren nun sucht sich diese Community nach eigenen Angaben (www.lohas.de) „achtsam und gut informiert jene Produkte und Dienstleistungen aus, die ihren strengen Kriterien von Gesundheit wie ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit entsprechen.“

Lohas steht für „Lifestyle of Health and Sustainability“ und damit für einen Lebensstil, der auf Gesundheit und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Eine riesige Zielgruppe also, zu der man vielleicht schon gehört, wenn man regelmäßig beim Discounter seinen Bio-Joghurt und Soja-Bratlinge kauft? Oder nur ein Label, das gleichzeitig zusammenfasst und doch auch ausgrenzt?
Lohas dient zumindest auf Kongressen, in Marktstudien und bei Unternehmen als gängige Zielgruppenbeschreibung, auf deren Grundlage Markenartikler wie Henkel erstmalig (w&v Nr. 44/08) Menschen mit einem eigens kreierten Markenprodukt erreichen wollen.

Zu schön wäre es, diese vermeintlich zahlungskräftigen Menschen, die hohen Lebensstandard und hohe Lebensqualität mit sozioökonomischem Engagement zu vereinen suchen, zu überzeugen und zum Kauf zu bewegen. Denn das schöne an dieser Zielgruppe aus Sicht der Marketer ist, dass sie gerne konsumiert, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Gesund und nachhaltig eben. Dagegen waren die guten alten Ökos eher Konsumverweigerer.

Doch so einfach ist das mit den Zielgruppen und dieser speziellen Lohas-Gruppe nun doch nicht. Das mussten vergangenes Jahr die ambitionierte Hompage ivyworld.de und das später nur kurz aufgelegte, gleichnamige Burda-Magazin schmerzlich erfahren. Ziel war es, in täglich neuen Nachrichten, Blogs und Videos über das zu berichten, was unsere Welt besser macht. Beide Projekte wurden Mitte 2007 eingestellt. Nur weil jemand etwas spezielles kauft, ist er noch lange nicht Teil einer homogenen Zielgruppe, die sich auch in anderen Bereichen – Medien, Internet, Shopping etc. – gleichförmig bewegt. Stattdessen verhalten sich die Menschen als Teil vielerlei Zielgruppen heterogen, und kaufen ihre Qualitätsprodukte einmal bei ALDI und beim nächsten Mal im Hugo Boss-Shop.

Green Glamour und Öko-Lifstyle

Im Grunde geht es einfach um ein gutes Leben. Um die Befriedigung der Bedürfnisse der Menschen. Aber ergänzt um Begriffe wie Verantwortung und Vertrauen und die Frage: Will der Konsument Verantwortung übernehmen und kann er dem Produkt vertrauen?
Und genau diese Anforderungen muss das Produkt erfüllen. Ob das nun die Produkte sind, die sich auf den Seiten der Lohas-Community wieder finden – Eco Fashion, Hybrid-Autos, Naturkosmetik, Umwelt-Aktiendepots – wird sich zeigen. Das Lohas-Siegel ließe sich auf fast alle Produktgattungen adaptieren. Wie auf das jüngste Beispiel des Öko-WC-Reinigers.
Dass das Thema bei den Großen im Markt angekommen ist, zeigt sich aktuell darin, dass C&A in Mainz seinen ersten Eco-Store eröffnet und ebay mit der Social Community worldofgood.com eigens einen Markt für fair gehandelte oder Bio-Produkte geschaffen hat.

Wie die Konsumenten in Zukunft über ihren Konsum entscheiden werden – wo sie Verantwortung übernehmen und wem sie vertrauen, beantwortet sicherlich am Ende auch deren Geldbeutel. Genau an dieser Stelle entscheidet sich nämlich, ob der verfügbare „Öko-Euro“ für den teureren Öko-WC-Reiniger – wenn er denn als relevant für den Lebensstil wahrgenommen wird – oder für die ethisch korrekte aber nicht so trendige Eco Mode ausgegeben wird. Da hilft auch keine Trendkategorie à la Lohas.