Donnerstag, 29. Januar 2009

Lieber Querschnitt als Durchschnitt



Boris Grundl bei der Auftaktveranstaltung des Marketing-Clubs Saar (20. Januar)

Ganz schön starker Tobak, den Boris Grundl da abgelassen hat. Spätestens nach seiner Aussage "Lieber Querschnitt als Durchschnitt" war den Zuhörern anzumerken, dass sie sehr wohl beeindruckt waren von diesem Mann. Sehr bewundernswert seine Energie und sein Selbstvertrauen, sich wieder am eigenen Schopf rauszuziehen. Seine Zuhörer hatte er gefesselt. Auch wenn seine Inhalte und Anekdoten sich nicht immer komplett zusammenfügen ließen - nun, da hatte er ja auch noch Bücher im Gepäck, die das sicher ausführlicher erklären können.

Vielfach waren es auch keine gänzlich neuen Erkenntnisse, die da präsentiert wurden. Aber den Spiegel ließen sich die anwesenden "ehrgeizigen" Zuhörern gerne vorhalten. Wenn er beispielsweise erklärt, wie nahe sich Ehrgeiz und Ego stehen. Und wo das Ego einer Führungsperson dem "Fördern von Menschen" im Wege steht. Wenig aufregend bestätigt wurde das unternehmerische Denken in seiner Aussage "Wirkung ist Arbeit". Eindeutig, aber dadurch nicht unbedingt einfacher in der Umsetzung die These "Führung = Emotion".

Natürlich wurde auch später diskutiert, inwiefern Grundls Erfolg gerade erst durch seinen Schickssalschlag und die damit verbundene Querschnittslähmung erklärbar sei. Sicher aber hat er einen erheblichen Glaubwürdigkeitsvorsprung vor einer Vielzahl anderer Transormations- oder Führungstil-Beratern. Wenn Grundl erklärt, Personen und Situationen die eigene Bedeutung durch eigene Interpretation zu geben, dann ist er nah dran an den Aussagen des Benediktinermönchs Anselm Grün.



Aber es hat sicher nur Wenigen etwas ausgemacht, gut eineinhalb Stunden dem Vortrag zu folgen. Schließlich warteten ganze 27 Wärmeschalen des Caterings in der Mercedes Benz Niederlassung darauf, erstürmt zu werden. Eine ganz schön großzügige Geste der Gastgeberin Jutta Hofmeister, Geschäftsführerin der Niederlassung. Bedenkt man doch die aktuellen Auswirkungen der Finanzkrise auf die stark in Mitleidenschaft gezogene deutsche Autoindustrie.

Keine Kommentare: