Mittwoch, 29. April 2009

Bittere Trauben



Der neue SR-Tatort
Cine Star am 22. April 2009


Wir waren schon mal zur Vorpremiere im Cine Star, um uns den neuen SR-Tatort anzuschauen. (Vielen Dank nochmals an den WFS und die SR Kommunikation für die Einladung.)

In der Kritik nach der Ausstrahlung am 27.4. kam der Tatort nicht so gut weg, was so nicht ganz angemessen war. Der neue SR-Tatort hat sich entwickelt und das in die richtige nämlich saarländische Richtung. Der alte Ansatz des radfahrenden Kommissars mit Baguette unterm Arm zu Akkordeonklängen transportierte ein verklärtes Saarlandbild, mit dem sich nur schwerlich zu identifizieren war.

Der neue Tatort hat eine moderne Optik. Aufnahmetechnisch war er sehr ansprechend und hat die Story gut bebildert. Über die Saarlandbilder konnte man auch nicht meckern. Auch das Thema "Wein" war prima gewählt. Letztlich fehlte der richtige Spannungsbogen und der plötzliche Psycho-Auftritt der Rachegöttin kam doch allzu unvermittelt.

Montag, 6. April 2009

Das Bild hat Recht(e). Und wie.

Bildrecherche Go & NoGo
31. März in Frankfurt am Main. Ein Training mit Alexander Karst (Die Bildbeschaffer).



Ich hätte Ihnen ja gerne mal mein Büro gezeigt. Aber nach den Informationen aus dem aktuellen Seminar mit den Bildbeschaffern in Frankfurt und so einigen Entwicklungen am Bildermarkt müssen Sie leider auf Kleinigkeiten verzichten.

Schon das klassische Bild „Vorstand sitzt am Schreibtisch“ wird da schwierig. Vielleicht sitzt er ja auf einem Stuhl mit Markenrechten und weiß gar nichts davon bzw. die Abteilung Investor Relations darf dieses Objekt nicht bildlich im Jahresbericht oder Web verwenden.

So ähnlich geschehen bei einem Staubsauger-Hersteller, der ein Wohnambiente incl. Barcelona Chair (Kennen Sie bestimmt. Das Designstück von Mies van der Rohe aus dem Jahr 1929. Übrigens nicht bei italienischen Onlineversendern kaufen. Wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine illegale Kopie sein.) auf der Verpackung mit abbildete. Ergebnis: Der Rechteinhaber klagte erfolgreich. Man einigte sich. Künftig ist der Sessel aber nicht mehr auf der Verpackung des Billigsaugers zu sehen.

Meine Schreibtischlampe können Sie leider auch nicht sehen. Sie ist von Artemide. Auch so eine sicherlich geschützte Designermarke.

Ganz zu schweigen von den Bildern an der Wand. Das „Bild im Bild“ ist so ein Klassiker. Auch da sind die Urheberrechte z.B. des Malers zu klären, wenn dieses „Bild im Bild“ eine gewisse Relevanz im dargestellten Motiv hat. Das iPhone von Herrn Braun haben wir sicherheitshalber auch weggelassen. Das MacBook Pro sowieso. Meine Espresso-Tasse auch. Sideboard. Stift.

Die Persönlichkeitsrechte sind bei allen möglichen Bilder mit eine der wichtigsten zu klärenden Fragen. (Herr Braun war so freundlich der Veröffentlichung zuzustimmen.) Wissen Sie aber ob immer alle Rechte des Models vorliegen, wenn Sie Bilder bei einem Microstock kaufen? Herr Karst klärte über die inzwischen schon erstaunliche Palette an Rechtemodellen auf. Angefangen beim lizenzpflichtigen Bild (RM) bis zum privaten Bild auf Flickr & Co. Dort die Rechte für eine Kampagne zu klären kann zum Spießrutenlauf ausarten.

Weitere Themen waren das Panoramarecht, Hausrecht oder Darstellungen des Mitbewerbers. Spannend wurde es auch beim Thema Plagiat. Beim nachgestellten Foto – vielleicht weil die Lizenz zu teuer war – wird es schon haarig. Eher also ein NoGo.

Fazit: Ein wichtiges Thema, das manchmal schwarz und weiß ist. Aber auf jeden Fall auch viele Grauwerte zeigt.